Zeitungsartikel Neue Westfälische vom 11.06.2018 Minister für eine Stunde im Knast Quelle: Neue Westfälische vom 11.06.2018


Kreis Gütersloh/Herzebrock-Clarholz (ei). Auf Einladung des heimischen Landtagsabgeordneten Raphael Tigges besuchte Landes-Justizminister Peter Biesenbach die Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne in Pixel. Rund eine Stunde nahm sich der Minister Zeit, um sich über die Haftbedingungen und auch die Besonderheiten der Einrichtung zu informieren.

Denn seit einem halben Jahr werden Kriminelle, die ihre Straftaten aufgrund einer Spielsucht verübt haben, hier besonders betreut und therapiert. Die Außenstelle Pixel ist mit 111 Jahren genau so alt wie das Haupthaus an der Sender Straße in Bielefeld, auch wenn das jetzige Gebäude erst seit 1939 genutzt wird. Sven Wöpkemeier erläuterte nach dem Rundgang durch die Räume, mit welchen Maßnahmen man seitens der Justizbehörde mit den süchtigen Gefangenen umgeht. Er erläuterte den Gästen die Voraussetzungen, um in das Programm aufgenommen zu werden ebenso wie die Kooperationspartner wie die Bernhard-Salzmann-Klinik. Tigges hatte nach eigenen Angaben den Landesparteitag seiner Partei in Bielefeld dazu genutzt, den Minister auf eine Stippvisite in die Außenstelle der Justizvollzugsanstalt (JVA) einzuladen. Tigges sitzt im Beirat der JVA. Die Anstalt hatte im Haupthaus und in ihren Außenstellen anlässlich ihres Geburtstages für Bedienstete, deren Angehörige und Kooperationspartner einige Türen geöffnet. Der Minister erläuterte im Beisein von JVA-Chefin Kerstin Höltkemeyer-Schwick, ihrem Stellvertreter Rolf Bahle, dem Beiratsvorsitzenden Detlev Kroos sowie Beiratsmitglied Susanne Kohlmeyer, dass zum aktuellen Zeitpunkt Einrichtungen und Maßnahmen geprüft werden. Er sehe zwar keine wesentlichen Veränderungen, könne aber auch keine langfristigen Versprechen abgeben – in welche Richtung auch immer. Die Anstaltsleiterin erläuterte dem Minister, dass man wenig Probleme habe, die Inhaftierten im offenen Vollzug mit Arbeitsstellen zu versorgen. Viele würden auch nach der Haft in den Betrieben weiterarbeiten. Vermieter ist die Gesellschaft zur Förderung der Landeskultur mbH Herzebrock, die nach der letzten Sanierung im Jahr 2001 gerne wieder zielgerichtet in das Gebäude investieren würde. Doch auf eine längerfristige Nutzungszusage für die Außenstelle warteten die Verantwortlichen am Samstag vergeblich.