Zeitungsartikel Neue Westfälische vom 26.04.2019 Gefangene gestalten ihr Gefängnis selbst Quelle: Neue Westfälische vom 26.04.2019


Senne/Ummeln. Die Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne ist nicht nur eine Anstalt des offenen Vollzuges für männliche und weibliche erwachsene Strafgefangene. Seit Frühjahr 2018 verfügt das Hafthaus Ummeln zu dem über zehn Haftplätze für weibliche junge Inhaftierte im Alter von 14 bis maximal 24 Jahren zur Verbüßung einer Jugendstrafe. Im Hinblick auf den Erziehungsgedanken des Jugendstrafvollzuges ist es Aufgabe der Kolleginnen und Kollegen der Anstalt, eine wirkungsvolle Nacherziehung durchzuführen und eine positive Persönlichkeitsentwicklung der jungen Inhaftierten zu fördern. Dazu gehört konzeptionell auch eine sinnvolle Freizeitgestaltung, bei der die Jugendlichen aktiv mit einbezogen werden sollen. Unter Beteiligung verschiedener Institutionen und Kräfte ist daher im März ein Kunstprojekt im Jugendstrafvollzug durchgeführt worden. Die jungen weiblichen Inhaftierten konnten unter Anleitung zweier erfahrener Künstler an einem Graffiti-Workshop aktiv an der Innengestaltung des Jugendhauses mitwirken.

Spaß und eine schöne Abwechslung

Gleichzeitig sollte das Kunstprojekt der Gruppe eine positive Erfahrung von Zusammenarbeit in einem vorurteilsfreien Raum ermöglichen. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen und die Teilnehmerinnen sprechen noch immer sehr positiv über das Erlebte. Für sie stellte diese Form der Arbeit etwas Neues und Aufregendes dar. Eine andere Teilnehmerin betonte, wie viel Spaß sie bei dem Workshop hatte und dass es eine schöne Abwechslung zu den normalen Alltagsstrukturen gewesen ist. Unterstützt wurde das Vorhaben durch die Anstaltsleitung, dem Verein für Gefangenenseelsorge Bielefeld und dem Geschäft Ozone in Bielefeld. Die Teilnehmerinnen bedankten sich besonders bei dem Team von Ozone für die Geduld, die Unterstützung und das Verständnis, welches ihnen im Projekt entgegengebracht wurde.