Zeitungsartikel Neue Westfälische vom 26.01.2019 Die Senne ist gut aufgestellt Quelle: Neue Westfälische vom 26.01.2019

Senne (sik). Der Ehrenamtspreis des Stadtbezirks Senne wurde gestern Abend beim Neujahrsempfang im Forum des Schulzentrums an den Verein für Gefangenenseelsorge überreicht. Den kennen viele Bürger bereits, die das alljährliche „Konzert im Knast“ in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Senne besucht haben. Bezirksbürgermeister Gerhard Haupt gratulierte den Mitgliedern und übergab ihnen Urkunde, Blumen und einen Scheck über 500 Euro für die Vereinsarbeit.

Pünktlich zum Beginn des Neujahrsempfang schwebten sanft viele weiße Flocken auf Straßen, Häuser und Bäume nieder und hüllten Senne in ein winterliches Prachtgewandt. Im Schulforum wurde derweil gefeiert, rund 200 geladene Gäste waren dort zusammengekommen. Dazu spielte die Knastband der JVA aktuelle Hits, auch Ed Sheerans „Perfect“ fehlte nicht. Der Drummer der Band war vor kurzem entlassen worden, doch es habe kurzfristig ein Ersatzspieler gefunden werden können, erzählte der Bezirksbürgermeister am Rande der Feier.

Im Mittelpunkt stand einmal mehr die Preisverleihung. „Unzählige Menschen engagieren sich ehrenamtlich“, sagte Haupt in seiner Festrede – auch in Senne. „Wenn man die ehrenamtlich geleisteten Stunden zusammenzählen würde, dann bin ich überzeugt, versetzt dies alle in Erstaunen.“

Gestern Abend zeichnete der Bezirksbürgermeister mit dem Senner Preis Menschen aus, die eigentlich nie richtig wahrgenommen werden, findet ihr Einsatz doch eher im Verborgenen, hinter dicken Mauern, statt. Gleichwohl, so Haupt, leisteten sie eine wichtige Arbeit: Sie kümmern sich um die Gefangenen, sowohl seelsorgerisch als auch bei der Freizeitgestaltung. Jährlicher Höhepunkt ist für die Menschen hinter den Gittern der Justizvollzugsanstalt dabei das große Konzert im Knast.

Beim Rückblick aufs abgelaufene Jahr bilanzierte Haupt, dass Senne in vielen Bereichen gut aufgestellt sei. Aber natürlich gibt es auch hier noch viel zu tun – beispielsweise im Bereich „Bauen“. Dazu habe die Bezirksvertretung eine Projektgruppe gegründet. Ziel sei es, „behutsam Baumöglichkeiten in unserem Stadtbezirk auszuweisen“. Ein Dauerbrenner sei die ärztliche Versorgung. Dort sei es „jetzt notwendig, die Weichen für die nächsten Jahre zu stellen“. Dabei setze er auf gemeinsame Beschlüsse der Bezirkspolitiker. Dann, so Haupt, „können wir noch viel für unseren Stadtbezirk erreichen“.