Zeitungsartikel Westfalen-Blatt vom 26.01.2019 Senner würdigen die Gefängnisseelsorger Quelle: Westfalen-Blatt vom 26.01.2019

Von Peter Bollig

Senne (WB). Ihre Arbeit ist nach außen hin wenig sichtbar, in einem eher geschlossenen Bereich ist sie umso wichtiger. Um das zu unterstreichen, hat der Stadtbezirk Senne in diesem Jahr seinen mit 500 Euro dotierten Ehrenamtspreis an den Verein für Gefangenenseelsorge vergeben.

Bezirksbürgermeister Gerhard Haupt überreichte die Urkunden beim Neujahrsempfang des Bezirks Senne am Freitagabend im Forum des Schulzentrums an die Männer und Frauen, die sich um Häftlinge der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne kümmern, Deutschlands größtes Gefängnis. Vereinsvorsitzende Janine Kerschnitzki freute sich über die Anerkennung. Sie und ihre Mitstreiter betonten die Bedeutung dieser Arbeit in der JVA, wo der Verein ein Café betreibt und darüber ein Büro, in dem die Insassen »Gespräche mit uns führen können über alles, was sie beschäftigt«.

Passend dazu hat die Knast-Band der JVA Senne, die sich aus Insassen zusammensetzt, die rund 200 Gäste des Empfangs musikalisch unterhalten.

Gerhard Haupt nutzte den Neujahrsempfang dazu, die wichtigsten Ereignisse des Vorjahres im Bezirk zu beleuchten – und konnte diesmal das Wetter mit einbeziehen. Denn der Orkan Friederike fegte durch Senne, fällte an der Osningstraße die Bäume auf einem Hang, woraufhin die Straße tagelang gesperrt blieb. An der Buschkampstraße traf ein Baum ein fahrendes Auto. Viele Feste zählten zu den Höhepunkten des Jahres, wobei der Bezirksbürgermeister vor allem diejenigen in den Mittelpunkt rückte, die das oft kritisierte Neue Ortszentrum belebten: So fand erstmals die Feier des französischen Nationalfeiertages dort statt, ebenso der nun zusammengefasste Adventsmarkt von Stadtbezirk und Emmausgemeinde mit einer neuen Veranstaltergemeinschaft.

Was in diesem Jahr auf die Senner zukommt, fasste Haupt ebenfalls zusammen. So wird im August in Concarneau das 50-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft gefeiert. Vor allem aber dürfte die Ausweisung neuer Baugebiete Politik und Anwohner im Stadtbezirk beschäftigen. Dazu hatte die Bezirksvertretung eine Arbeitsgruppe gebildet und Flächen ins Auge gefasst, die als Bauland in Betracht kommen. Haupt: »Wir hoffen, dass wir das in diesem Jahr zum Abschluss bringen können.« Ein Dauerbrenner bleibe der sich weiter abzeichnende Ärztemangel in Senne mit der Notwendigkeit, »die Weichen für die nächsten Jahre zu stellen«.