Zeitungsartikel Die Glocke vom 12.06.2018 Minister für eine Stunde hinter Gittern Quelle: Die Glocke vom 12.06.2018


Herzebrock-Clarholz (ei). Auf Einladung des heimischen Landtagsabgeordneten Raphael Tigges (CDU) hat der christdemokratische LandesJustizminister Peter Biesenbach die Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne in Pixel besucht. Rund eine Stunde nahm sich der Minister Zeit, um sich über die Außenstelle in Herzebrock-Clarholz, die Haftbedingungen und die Besonderheiten der Einrichtung zu informieren.

Denn seit einem halben Jahr werden Kriminelle, die ihre Straftaten auch aufgrund einer Spielsucht verübt haben, dort besonders betreut und therapiert. Die Außenstelle Pixel ist mit 111 Jahren ebenso alt wie das Haupthaus an der Sender Straße in Bielefeld, auch wenn das aktuelle Gebäude an der Pixeler Straße erst seit 1939 genutzt wird.

Einrichtungsmitarbeiter Sven Wöpkemeier erläuterte nach einem Rundgang durch die Räume, wie die Justizbehörde mit den süchtigen Gefangenen umgeht und welche Maßnahmen für diese getroffen werden. Er erläuterte den Gästen die Voraussetzungen, um in spezielle Programme aufgenommen zu werden. Zu den Kooperationspartnern zählt beispielsweise die LWL-Klinik.

Tigges, im Beirat der Justizvollzugsanstalt tätig, hatte nach eigenen Angaben den Landesparteitag seiner Partei in Bielefeld dazu genutzt, den Minister auf eine Stippvisite in die Außenstelle der Justizvollzugsanstalt einzuladen. Die Einrichtung Bielefeld-Senne hatte im Haupthaus und in ihren Außenstellen anlässlich des langjährigen Bestehens für Bedienstete, deren Angehörige sowie Kooperationspartner von 13 bis 17 Uhr die Türen geöffnet.

Der Minister erläuterte im Beisein von JVA-Chefin Kerstin Höltkemeyer-Schwick, ihrem Stellvertreter Rolf Bahle, Beiratsvorsitzenden Detlev Kroos sowie Beiratsmitglied Dr. Susanne Kohlmeyer, dass derzeit Einrichtungen und Maßnahmen geprüft werden. Er sehe zwar keine wesentlichen Veränderungen, könne aber auch keine langfristigen Versprechen abgeben. Die Anstaltsleiterin erläuterte dem Minister, dass man wenig Probleme damit habe, die Inhaftierten im offenen Vollzug mit Arbeitsstellen zu versorgen. Viele würden auch nach der Haft dort weiterarbeiten. Vermieter der Immobilie an der Pixeler Straße ist die Gesellschaft zur Förderung der Landeskultur Herzebrock, die nach einer im Jahr 2001 erfolgten Sanierung gern wieder zielgerichtet in das Gebäude investieren würde. Doch auf eine längerfristige Nutzungszusage für die Außenstelle warteten die Verantwortlichen am Samstag vergeblich.