Anfang des 20. Jahrhunderts mangelte es an brauchbaren Ackerflächen und Arbeitskräften um die Versorgung der Bevölkerung im Bereich der oberen Ems zu gewährleisten.Landwirtschaftliche Betriebe organisierten sich zu Genossenschaften und schlossen Verträge mit der preußischen Justizverwaltung, um Ödland von Gefangenen kultivieren zu lassen. Um die erfolgreiche Kultivierung weiter voranzutreiben, Fahrtwege und damit weitere Kosten zu sparen, richtete der Verband stillgelegte Gebäude zu Arbeitslagern mit der Bewachung von abgestellten Justizbeamten ein.Die Erfolge dieser Gefangenenarbeit waren derart günstig, dass die örtlichen Verwaltungen eine deutliche Erweiterung des Gefangeneneinsatzes wünschten.Diesem Wunsch wurde im April 1907 seitens der Justizverwaltung durch Abschluss eines förmlichen Vertrages entsprochen, der zu der Einrichtung von zunächst 10 Gefangenenarbeitstellen unter der Leitung einer Verwaltung in Rheda führte, sozusagen der Urzelle der heutigen Anstalt.In der mehr als 100-jährigen Geschichte wechselten sowohl die Verwaltungssitze der Einrichtung als auch Lage und Anzahl der Außenstellen mehrfach. Nach Ende des zweiten Weltkriegs hatte die Anstalt über 30 Außenstellen.1988 wurde der Verwaltungssitz und zentrale Einrichtungen der Gesamtanstalt nach Bielefeld- Senne verlegt, seitdem heißt die Anstalt „JVA Bielefeld- Senne“.

Nur wenige Kilometer entfernt von dem heutigen Hauptsitz der Anstalt wurde 1969 die JVA Ummeln gegründet.Sie war der erste Neubau einer offenen Justizvollzugsanstalt und die vierte offene Anstalt überhaupt in Nordrhein- Westfalen.Die ursprünglich nur für einen Betriebszeitraum von ca. 10 Jahren geplante Anstalt wurde mehrere Jahrzehnte als JVA Bielefeld- Brackwede II weiter betrieben und zu Beginn des 21. Jahrhunderts umfassend saniert.Zum 01.01.2010 wurde sie in die JVA Bielefeld- Senne integriert, die damit nach der Zahl der Haftplätze zur größten Justizvollzugsanstalt Deutschlands und größten offenen Vollzugsanstalt Europas wurde.